Ope­ra­ti­ve Narben­korrektur

Welche Gründe sprechen für eine operative Narbenkorrektur? Wann ist der ideale Zeitpunkt dafür?

Neben ästhe­ti­schen Grün­den kön­nen Nar­ben span­nen, schmer­zen, jucken oder sogar die Bewe­gungs­fä­hig­keit ein­schrän­ken.

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, das Erschei­nungs­bild von Nar­ben zu ver­bes­sern. Brin­gen die rein kon­ser­va­tiv der­ma­to­lo­gi­schen Maß­nah­men, wie Sili­kon­pflas­ter, Cor­ti­son, Laser, Ultra­schall­be­hand­lun­gen, Hyaluron­säu­re usw. nicht den gewünsch­ten Erfolg, so soll­te eine ope­ra­ti­ve Nar­ben­kor­rek­tur in Erwä­gung gezo­gen wer­den.

Ein ope­ra­ti­ver Ein­griff zur Kor­rek­tur von bestehen­den Nar­ben wird in der Regel erst dann vor­ge­nom­men wer­den, wenn die Nar­be voll­stän­dig „abge­heilt“ ist. Dies dau­ert durch­schnitt­lich 6 bis 12 Mona­te, im Ein­zel­fall sogar län­ger. In die­ser Zeit, kann die Nar­ben­hei­lung mit­tels Nar­ben­sal­be, Nar­ben­pflas­ter oder durch Mas­sa­gen unter­stützt wer­den. Füh­ren Nar­ben zu funk­tio­nel­len Behin­de­run­gen, kann eine Ope­ra­ti­on schon vor der kom­plet­ten „Abhei­lung“ durch­ge­führt wer­den.

Wie läuft die Operation ab? Ab wann sind Sie wieder gesellschaftsfähig?

 Der Ein­griff fin­det fast immer in loka­ler Betäu­bung statt und dau­ert abhän­gig von der Grö­ße und Län­ge der Nar­be zwi­schen 15 Minu­ten und zwei Stun­den. Zumeist erfolgt die Ope­ra­ti­on ambu­lant. Bei grö­ße­ren Ein­grif­fen kann es zu einem Kli­nik­auf­ent­halt von 1- 2 Tagen kom­men.

Je nach Art (wuchernd, ver­dickt, ein­ge­zo­gen, ver­brei­tert) und der Loka­li­sa­ti­on der Nar­be kom­men ver­schie­de­ne Ope­ra­ti­ons­tech­ni­ken zum Ein­satz.

• Bei der wuchern­den Nar­be (Keloid) wird das gesam­te Nar­ben­ge­we­be ent­fernt und die Wun­de anschlie­ßend mit feins­ter Naht­tech­nik ver­schlos­sen.
• Bei wuls­ti­gen, gerö­te­ten, fes­ten Nar­ben (hyper­tro­phe Nar­ben) wird zunächst das über­schüs­si­ge Nar­ben­ge­we­be her­aus­ge­schnit­ten. Danach wird die neue Nar­be in eine ande­re Zug­rich­tung gelegt. Die­se Metho­de begüns­tigt in der Regel den Hei­lungs­ver­lauf.
• Kommt es auf­grund von Ver­bren­nun­gen oder ande­ren Ver­let­zun­gen zu einem Haut­ver­lust, ent­ste­hen an den Wun­den soge­nann­te Kon­trak­tu­ren (schrump­fen­de Nar­ben). Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen angren­zen­der Mus­keln, Seh­nen und Gelen­ke sind häu­fig die Fol­ge. Die ope­ra­ti­ve Ent­fer­nung des Nar­ben­ge­we­bes und die anschlie­ßen­de Haut­trans­plan­ta­ti­on kann hier gut Abhil­fe schaf­fen. Die soge­nann­te Z‑Plastik sorgt dafür, dass die Span­nung an den Wund­rän­dern auf­grund der Zick­zack- Füh­rung der Nar­be abnimmt.
• Bei ein­ge­sun­ke­nen Nar­ben bil­den sich Del­len. Die­se sind auf ein schwa­ches Bin­de­ge­we­be zurück­zu­füh­ren. Sol­che Volu­men­de­fi­zi­te kön­nen gut durch Unter­sprit­zun­gen von Eigen­fett oder Hyaluron­säu­re aus­ge­gli­chen wer­den.

Die Gesell­schafts­fä­hig­keit ist von der Loka­li­sa­ti­on und Grö­ße der Nar­be abhän­gig,

nach den meis­ten Ein­grif­fen kön­nen Sie aller­dings sofort wie­der ihren All­tag auf­neh­men.

Nach welcher Zeit ist das Operationsergebnis endgültig beurteilbar?

Die Erwar­tung von Pati­en­ten, dass die bestehen­de Nar­be kom­plett ver­schwin­det, kann nicht immer erfüllt wer­den. Im Regel­fall kann aber das Erschei­nungs­bild der Nar­be erheb­lich ver­bes­sert wer­den.

Die durch die Ope­ra­ti­on neu ent­stan­de­ne Nar­be muss ent­spre­chend unse­rer Anwei­sun­gen gut gepflegt wer­den, denn nur so kann ein opti­ma­les Ergeb­nis erzielt wer­den. Die neu ent­stan­de­ne Nar­be ist in der Regel zwi­schen 6 und 12 Mona­ten voll­stän­dig „abge­heilt“.

Welche Risiken bestehen?

Der ope­ra­ti­ve Ein­griff selbst gilt als sehr risi­ko­arm.

Bei nicht kor­rek­ter Aus­füh­rung bzw. früh­zei­tig abge­bro­che­ner Nar­ben­be­hand­lung durch den Pati­en­ten steigt die Wahr­schein­lich­keit der erneu­ten Gewe­be­wu­che­rung. Fast immer kommt es nach der ope­ra­ti­ven Nar­ben­kor­rek­tur zu Rötun­gen, erhöh­ter Son­nen­licht­emp­find­lich­keit oder Pig­ment­stö­run­gen.

Was sollten Sie vor dem Eingriff beachten?

Set­zen Sie zwei Wochen vor dem Ein­griff alle blut­ver­dün­nen­den Medi­ka­men­te ab. Dazu gehö­ren auch Vit­amin E- Prä­pa­ra­te, Grip­pe- und Schmerz­mit­tel, die Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re ent­hal­ten. Die­se Medi­ka­men­te erhö­hen das Blu­tungs­ri­si­ko. Um eine opti­ma­le Wund­hei­lung zu gewähr­leis­ten, ver­zich­ten Sie zir­ka 10 Tage vor dem Ope­ra­ti­ons­ter­min auf das Rau­chen.

Was sollten Sie nach dem Eingriff beachten?

Las­sen Sie nach dem ope­ra­ti­ven Ein­griff für 24 Stun­den das Auto ste­hen. Nach grö­ße­ren Ein­grif­fen, wie der Haut­trans­plan­ta­ti­on oder beim Her­aus­schnei­den der Nar­be, soll­ten Sie sich eini­ge Tage nach der Ope­ra­ti­on scho­nen und in den nächs­ten Wochen auf sport­li­che Betä­ti­gung ver­zich­ten. Die Hei­lung der Trans­plan­ta­ti­ons­wun­de kann eini­ge Wochen dau­ern. Ban­da­gen oder stüt­zen­de Ver­bän­de müs­sen kon­se­quent getra­gen wer­den. Die fri­sche Nar­be darf in kei­nem Fall einer zu star­ken Belas­tung aus­ge­setzt wer­den. Die Ein­wir­kung von Zug­be­las­tun­gen und Rei­bun­gen auf die Nar­be müs­sen ver­hin­dert wer­den.

Nach der Ent­fer­nung der Näh­te soll­ten Sie mit der kor­rek­ten Nar­ben­nach­be­hand­lung begin­nen. Dazu gehö­ren der Ein­satz von Nar­ben­sal­ben und die Anwen­dung von Druck­mas­sa­gen. Die Nar­be muss für ca. 6 Mona­te vor Son­nen­licht und Sola­ri­en geschützt wer­den.